EINFLUSS UNTERSCHIEDLICHER REINIGUNGSVERFAHREN AUF DIE BIOKOMPATIBILITÄT VON TITAN-, ZIRKONOXID- UND PEEK-ABUTMENTMATERIALIEN

Implantataufbauten sind definitionsgemäß Medizinprodukte, deren Reinigungs- und Desinfektionsverfahren eine große klinische Bedeutung zukommt, bilden sie doch den Übergang vom Implantatkörper durch das periimplantäre Weichgewebe in die Mundhöhle. Das bloße „Abdampfen“ (heißer Wasserdampf) von Abutments im Labor ist ein unwirksames Verfahren und verfehlt die normativ geforderte Desinfektionswirkung. Nicht immer ist eine scheinbar saubere Oberfläche auch hygienisch einwandfrei.

Diese Tatsache wird in der Implantatprothetik seit einigen Jahren kontrovers diskutiert. Unterschiedliche Aufbereitungsverfahren zur Desinfektion und Reinigung von Abutments wurden vorgeschlagen. Der Beitrag vergleicht die Ergebnisse einer In-vitro-Untersuchung zur Biokompatibilität von Abutmentmaterialien aus Titan, Zirkonoxid und PEEK, welche mit Sauerstoffplasma oder Ultraschall gereinigt wurden. Dabei erfolgte eine Analyse der Oberflächentopographie, der Benetzungseigenschaften, der Oberflächenenergie und der Fibroblastenproliferation. Die in den Zellkulturversuchen beobachteten Effekte bezüglich einer Förderung bzw.

Hemmung der Proliferation korrelierten nicht mit den durch die Plasma- bzw. Ultraschallbehandlungen hervorgerufenen Änderungen der Hydrophilie und der Oberflächenenergie. Im Vergleich zur Plasmabehandlung bewirkte die Ultraschallreinigung zwar eine geringere Änderung der Benetzbarkeit, jedoch eine signifikant erhöhte Zellproliferation auf Zirkonoxid und Titan.

Quintessenz 2018; 69 (12)
Peter Gehrke, Nishanth Jaladi, Sebastian Spintzyk, Carsten Fischer, Lutz Scheideler, Jürgen Geis-Gerstorfer, Frank Rupp

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